Fischereiverein Oberviechtach e.V.

Archiv 2020

 

Jahreshauptversammlung vom 08.02.2020


Neues Leben mit 1800 Kilo Setzlingen

Der Fischereiverein Oberviechtach versteht es, junge Angler zu "ködern". Werbemaßnahmen wie das Schnupperangeln oder Naturkundeunterricht in Schulen sind die beste Nachwuchsarbeit. Jetzt gibt es einen Jugendbeauftragten.



Mit Norbert Bösl (rechts) ist für den Verein ein Jugendwart gewählt worden. Vorsitzender Peter Schwabenbauer (links) und sein Stellvertreter Johannes Wurm (Mitte) gratulierten mit Handschlag zur Wahl.

Über guten Besuch und eine rege Diskussion freute sich der Vorsitzende des Fischereivereins Oberviechtach, Peter Schwabenbauer, in der Jahreshauptversammlung. Er blickte kurz auf die markanten Termine des Vereinsjahres zurück: Beteiligung am Bürgerfest mit Bekanntgabe des Fischerkönigs 2019, Schnupperangeln mit 35 Kindern und der Ehrenabend. In zahlreichen Arbeitseinsätzen wurden die Fischgewässer gepflegt. Mit einem Besatz von rund 1800 Kilo Setzlingen ist für „neues Leben“ in den Fischgewässern gesorgt worden.

Besondere Freude herrscht im Fischereiverein darüber, dass nun der Marktweiher von der Stadt Oberviechtach gepachtet werden konnte. Doch diese Freude ist nicht ganz ungetrübt, da nun eine Beprobung des Fischgewässers erfolgen muss und vom Ergebnis abhängt, ob der Marktweiher ausgebaggert und der vorhandene Schlamm daraus entsorgt werden kann. Erforderliche Maßnahmen werden in Absprache mit der Stadt als Besitzer des Marktweihers laufen.


Von der Pacht unabhängig können selbstverständlich auf der Marktweiheranlage auch weiterhin Feste wie das Bürger- oder Fischerfest veranstaltet werden, da diese idyllische grüne Lunge mitten in der Stadt mittlerweile auch zu einem Markenzeichen der Kommune geworden ist.

Diese Ansicht teilte auch Dritter Bürgermeister Peter Forster, der dem Fischereiverein für die Übernahme des Marktweihers dankte, da damit auch das Gewässer wieder seinem wirklichen Zweck zugeführt und mitten in der Stadt geangelt werden kann. Forster dankte dem Fischereiverein dafür, dass durch Maßnahmen wie das Schnup-perangeln Kindern und Jugendlichen wieder ein Stück Natur vermittelt werde.

Ein Blick in die Kasse zeigte, dass sowohl in den Besatz der Fischgewässer des Vereins, als auch in die Beschaffung von Gerät für Pflegemaßnahmen an den Gewässern kräftig investiert worden ist.

Wie ereignisreich das abgelaufene Jahr war, wird auch dadurch deutlich, dass 13 Vorstandssitzungen erforderlich waren. so Vorsitzender Schwabenbauer. Auch das „Fischerfest 2020“ auf der Marktweiheranlage am 12. Juli sei schon in der letzten Planungsphase. Dazu kommen das „Anfischen“ am Hammerweiher in Tröbes am 17. Mai, das Gemeinschaftsfischen am „Höslweiher“ in Lukahammer am 21. Juni, das „Raubfishangeln“ in Oberviechtach und Schönsee am 12. September und das Schnupperangeln am Höslweiher am 8. August.

Da mit weiteren Neuaufnahmen von Kindern und Jugendlichen gerechnet werden kann, wurde in der Mitgliederversammlung mit Norbert Bösl ein Jugendwart gewählt.

Gewässerwart Karl-Heinz Roth gab einen Bericht über den Besatz der einzelnen Gewässer und trug die Fangergebnisse vor. Julian Scherz berichtete über die Arbeitseinsätze, bei denen im Durchschnitt 21 Mitglieder anwesend waren.


In seinen Ausführungen machte der stellvertretende Vorsitzende Johannes Wurm deutlich, dass auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Arbeitseinsätze auf die Aktiven warten. Durch einen Vortrag von Landrat Thomas Ebeling auf Einzelheiten des Vereinsrechts aufmerksam gemacht, sind nach längerer Diskussion einige Satzungsänderungen beschlossen worden.


Die Marktweiheranlage soll auch weiterhin ein Vorzeigeobjekt der Stadt Oberviechtach bleiben. Nun ist noch zu klären, ob der Weiher ausgebaggert wird.



Quelle:oberpfalzmedien



  Ehrenvorsitzender des Fischereivereins Oberviechtach
feierte am 19.01 2020 seinen
      
    70.Geburtstag

 Die Vorstandschaft wünschte dem
      Geburtstagskind alles Gute,Gesundheit,viel Glück
      und ein kräftiges "Petri Heil"



Angelfischerverband: „Die Nase ist der Fisch des Jahres 2020“

Die Nase (Chondrostoma nasus) ist „Fisch des Jahres 2020“. Anders als Forelle, Stichling oder Aal ist die Fischart Nase in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Mit der Wahl dieser in Deutschland regional stark gefährdeten und lokal bereits verschwundenen Fischart machen der Deutsche Angelfischerverband (DAFV), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) auf eine bedrohte Fischart aufmerksam, die für Flüsse mit kiesigem bis felsigem Untergrund in der sogenannten Äschen- und Barbenregion typisch ist.

Die Nase hat ihren Namen von dem nasenähnlich geformten Aufsatz auf ihrer Oberlippe, eine Anpassung an ihre Lebensweise. Sie ist ein Friedfisch, ernährt sich von Algen, die sie von Steinen und Kiesbetten abweidet. So wie Schnecken die Glasscheiben im Aquarium putzen, so hält die Nase glatte Oberflächen im Gewässer algenfrei. Sie war noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Fisch, der in schnell fließenden Gewässern sehr häufig vor-kam, und auch „Brotfisch“ der Berufsfischer an der Donau genannt wurde. Heute sind Schwärme von hundert Fischen bereits eine Seltenheit. Weil die Laichhabitate entweder nicht mehr funktionsfähig sind oder aufgrund von Querbauwerken nicht mehr erreicht werden können, kann in geeigneten Gewässern der Besatz mit gezüchteten Jungtieren sinnvoll sein. Auch auf Verschmutzungen der Gewässer durch Schadstoffe sowie übermäßige Feinsedimenteinträge reagieren Nasen empfindlich.

„Nasen gehören wie auch die Barben zu den Karpfenfischen. Beim Abweiden der Algen von Steinen und Kies lagern sie den Gewässergrund um und verhindern damit die Bildung von Faulschlamm. Kiesbetten dienen vielen Fischarten, den Nasen und Barben aber auch den Salmoniden wie dem Lachs als Laichbetten. Nasen haben somit eine wichtige Funktion in unseren Fließgewässern. Ohne geeignete Laichhabitate können Fische nicht ablaichen und sich nicht vermehren. Für die Vermehrung der vielen Kieslaicher unter den Fischen ist ein guter Bestand an Nasen eine wichtige Voraussetzung.“ (Dr. Christel Happach-Kasan, Präsidentin des Deutschen Angelfischerverbandes.)

„Um den Schutz der Nase zu verbessern, müssen Wanderhindernisse in den Flüssen abge-baut oder passierbar gemacht werden und naturnahe Ufer, Kies- und Schotterbänke wieder-hergestellt werden. Dies fordert auch die Europäische Wasserrahmenrichtlinie für unsere Flüsse. Nur wenn die ganze Vielfalt von Strukturen und Lebensräumen vorhanden und erreichbar ist, können sich die Fischbestände – nicht nur die der Nase – langfristig wieder erholen. Die Nase steht daher stellvertretend für die gesamte Fischartengemeinschaft.“ (Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz)

Zahlreiche Studien belegen, dass die Verbauung von Gewässern die wichtigste Ursache für den Rückgang der Nasenpopulationen ist. Die Schwärme erreichen keine geeigneten Laich-plätze, sodass sie sich nicht mehr fortpflanzen und die Populationen überaltern. Angesichts der regional starken Bedrohung ist es dringend erforderlich, die Forderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie weiter zügig in Maßnahmen umzusetzen und die Gewässer wieder durchgängig zu machen und natürlicher zu gestalten.

Dass dies Erfolg haben kann und Nasenpopulationen sich erholen, zeigen die wenigen Bei-spiele, in denen ein Rückbau von Wehren stattgefunden und sich dadurch die Bestände wie-der deutlich erholt haben. Die Nase kann daher als ein guter Indikator für den Erfolg von Renaturierungsmaßnahmen angesehen werden.


Hintergrund

Die Nase kommt in Mitteleuropa nördlich der Alpen bis nach Osteuropa vor. Sie ist eine zu den karpfenartigen Fischen (Cyprinidae) gehörende Art, die in der Barben- und Äschenregion großer Ströme wie der Donau oder dem Rhein vorkommt. Sie wird bis zu 50 cm groß, kann Gewichte bis 2000 g erreichen, bleibt aber im Normalfall deutlich kleiner. Mit dem scharfkantigen Unterkiefer weiden die Nasen Algen vom Bodensubstrat ab und nehmen bodenlebende Kleintiere wie Insektenlarven oder Krebstierchen auf. Das Schuppenkleid ist silbrig, am Rücken etwas dunkler und bäuchlings heller gefärbt. Typisch ist das Aufblitzen des silbrigen Schuppenkleids bei der Nahrungsaufnahme, wenn sich die Nase seitlich wegdreht, um die Algen abzuziehen. Nasen leben natürlicherweise in Schwärmen von mehreren hundert Exemplaren.

Nasen laichen im Frühjahr von März bis Mai und unternehmen dabei Wanderungen von mehreren hundert Kilometern in den Fließgewässern. Laichplätze sind flach überströmte Bereiche in kleineren Seitenbächen. Hier werden 20.000 bis 100.000 ca. 1,5 mm große Eier/Weibchen in vorher geschlagene Laichgruben abgelegt. Die Larven leben zunächst im Kieslückensystem und ziehen dann als Plankton-fresser an ruhigere Gewässerstellen. Das Schlagen der Laichgruben in den flachen Gewässern ist oftmals als deutliches, lautes Plätschern zu hören, vor allem dort, wo noch hunderte Nasen gleichzeitig laichen.

Gemeinsame Pressemitteilung des Deutschen Angelfischerverbandes, des Verbandes Deutscher Sporttaucher und des Bundesamtes für Naturschutz, 11. November 2019

Weitere Informationen erhaltet Ihr in dem dazugehörigen Flyer sowie auf der Homepage des Deutschen Angelfischerverbandes.